Zur Unterkunft notiert Silke:
Das Frühstück ist einfach GENIAL!!! Es steht quasi unter dem Motto “Irland trifft Deutschland” und provoziert den Ausruf “So viel zu essen und so wenig Zeit!”... Man wird unter anderem von folgenden Dingen “erschlagen”:
Das alles wird in einem liebevoll eingerichteten Frühstücksraum kredenzt, der sonnengelb gestrichen und mit Pinienmöbeln ausgestattet ist. In der Ecke steht als Deko ein schöner alter Herd. Die besten Plätze sind in den Fensternischen, von denen wir gerade noch eine ergattern können. Auch unsere Bedienung ist ein junges deutsches Mädel, das hier seit März ein Praktikum macht und sich sichtlich freut, sich mit uns auf Deutsch unterhalten zu können.
Erst nach 10 Uhr können wir es über uns bringen, den Frühstücksraum zu verlassen. Da wir uns vor lauter Möglichkeiten erst spät darauf einigen können, was wir heute unternehmen wollen, schiebt sich der Aufbruch gar bis 11:30 hinaus. Das mühselig zusammengestellte Tagesprogramm sieht vor, dass wir uns ein wenig im Burren umsehen, aber auch die Küste ansteuern (dort vor allem Black Head und natürlich die Cliffs Of Moher (Moherklippen)).
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Wir starten Richtung Ballyvaughan Zentrum und bleiben auf den N67, bis die R480 Richtung “Central Burren” abzweigt. Der erste geplante Stopp soll Ailwee Cave sein, eine ausgedehnte Kalksteinhöhlenanlage. Da bereits der Parkplatz kostenpflichtig ist und der Eintritt auch noch 17 EUR pro Person kosten soll, fahren wir gleich weiter. Zwar entging uns so eine der ältesten Höhlen Irlands, aber für einen ausgedehnten Besuch fehlte uns angesichts des prallvollen Tagesprogramms doch die Zeit. Nach einigen Fotostopps mitten in der Landschaft halten wir am Poulnabrone Dolmen an, einem Eingang zu einer steinzeitlichen Grabkammer. Die Gleninsheen Wedge Tomb (Gruft) soll laut Karte ganz in der Nähe liegen, ist aber weder ausgeschildert noch können wir sie irgendwie ausfindig machen.
Nach einem ausgiebigen Fotostopp steuern wir einen Turlough in der Nähe von Carron an - der Weg dahin führt uns ca. 7km “quer über den Acker”. Ein Turlough (auch Winter Lake (Wintersee) genannt) ist übrigens ein temporärer Karstsee, der nur im Winter oder nach starken Niederschlägen Wasser führt. Solche Formationen gibt es nur im Westen Irlands und dort eben vor allem im Burren. Viel sehen kann man jetzt im Sommer zwar nicht, aber nun ja....
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Weiter geht es zum Burren Perfumery & Floral Centre in Carron, wo man sich vor allem den wunderschön angelegten Kräutergarten ansehen soll. Wir tun nicht nur das, sondern statten auch dem Visitor Centre der Parfümerie einen Besuch ab, führen uns einen zwölfminütigen Film über die Flora im Burren zu Gemüte und erstehen im Shop jeder einen Duft sowie weitere Kosmetikartikel - alles aus eigener Herstellung, versteht sich. Abschließend genießen wir im angeschlossenen Tearoom noch herrlichen Tee aus frischen Kräutern sowie einen sensationellen Rhubarb Crumble (Rhabarberstreuselkuchen).
Gestärkt setzen wir unser Tagesprogramm fort. Zunächst steuern wir Kilnaboy an, wo es eine Festungsruine zu besichtigen geben soll. Dort finden wir zwar keine Festungs-, dafür aber eine Kirchenruine, die wir uns gern ansehen würden. Leider beginnt es jedoch stark zu regnen - Ende nicht in Sicht. Daher fahren wir weiter bis nach Kilfenora, wo wir uns die gleichnamige Kathedrale - auch wieder nur eine Ruine - ansehen. Um die Kathedrale herum gibt es reichlich keltische Hochkreuze zu bestaunen.
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Inzwischen ist es 16:30 - höchste Zeit, zu den Cliffs of Moher aufzubrechen, denn dieses Highlight wollen wir natürlich auf keinen Fall auslassen. Die Fahrt dorthin nimmt fast anderthalb Stunden in Anspruch - erst kurz vor 18 Uhr stellen wir unser Auto auf dem riesigen kostenpflichtigen Parkplatz ab (Gebühr: 8 EUR!).
Vom Parkplatz führt ein 10-minütiger Fußmarsch zum geschickt in den Hügel integrierten Besucherzentrum. Dort findet man Shops, Restaurants und das übliche Trallala. Von dort aus muss man noch einmal ein paar Minuten zur Küste hinaufgehen, bevor man den atemberaubenden Ausblick auf die Moherklippen genießen kann:
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Die Klippen erstrecken sich über eine Länge von ca. 8 km zwischen den Ortschaften Liscannor im Süden und Doolin im Norden. Sie ragen zwischen 120 m (im Süden bei Hag’s Head) und 214 m (nördlich des O’Brian’s Tower, der ganz in der Nähe des Besucherzentrums liegt) hoch aus dem Atlantik hervor. Das ganze erinnert uns ein bisschen an einige Steilküsten auf Madeira.
Wir laufen rechts hoch bis zum O’Brian’s Tower, gehen später auch ein ganzes Stück nach links herunter, bis ein Schild auf drei Sprachen das Weitergehen untersagt. Immer wieder genießen wir wechselnde Ausblicke und schießen natürlich Unmengen von Fotos.
Schließlich haben wir genug gesehen und machen uns auf den Rückweg zum Auto. Vorher ersteht Silke in einem der Shops noch ein schicke irische Wollmütze (die ihr bis heute an kalten Tagen gute Dienste leistet). Der vorletzte Stopp des heutigen Tages ist Doolin, wo wir zu Abend essen wollen - bis dort sind es von hier nur wenige Kilometer. Nach einigem Hin und Her fällt die Wahl auf einen Pub, wo wir uns an pub food laben. Ich entscheide mich für frittierte Hähnchenbruststücke mit Pommes, Silke wählt Thai Chicken. Das Essen haut einen nicht aus den Socken, geht aber in Ordnung. Besser ist schon das hier:
Nach dem Essen bleiben wir noch ein Weilchen sitzen und bekommen ab 21 Uhr sogar Live-Musik geboten. Nach einer halben Stunde wird es uns aber zu voll und zu laut, und so treten wir den kurzen Rückweg nach Ballyvaughan an. Gegen 22 Uhr kommen wir im Hotel an, wo wir uns noch mit einem Buch bewaffnet in den Aufenthaltsraum begeben und uns in ein Super-Sofa fallen lassen.
Fotoalbum Tag 8 (PicasaWeb/Google+)
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